Rückblick 2018

Bericht zur ­­7. PIUS-Länderkonferenz am 13. und 14. Juni in Bielefeld

Kosten senken, Material- und Energieeffizienz steigern, Wettbewerbsvorteile sichern: Auf der 7. PIUS-Länderkonferenz in der Handwerks­kammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld ging es am 13. und 14. Juni 2018 um den praxisorientierten Erfahrungs­austausch und Wissenstransfer rund um die Themenfelder Produktions­integrierter Umweltschutz (PIUS), Ressourcen­effizienz und nachhaltiges Wirtschaften. 200 Teilnehmer waren bei der von den vier Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen finanzierten und inhaltlich gestalteten Veranstaltung dabei.

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Die 7. PIUS-Länderkonferenz fand in der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld statt. Foto: EFA

Die Menschen in Deutschland leben bereits seit dem 02. Mai dieses Jahres auf Pump – und zwar auf Kosten der nachfolgenden Generationen. An diesem Tag waren nach Berechnungen des renommierten Forschungsinstituts „Global Footprint Network“ die natürlichen Ressourcen Deutschlands für 2018 verbraucht. Für die Erhaltung unseres Wirtschafts- und Lebensweise machen wir seitdem Schulden in der Natur, auf Kosten unserer Kinder. Drei Erden wären zur Deckung des Ressourcenverbrauchs nötig, wenn alle Menschen so leben würden wie wir.

Wie kann dieser Konflikt gelöst werden? Ein zentraler Baustein ist die Steigerung der Ressourceneffizienz in Industrie und Handwerk, also des geringeren Einsatzes von Material und Energie in der Produktion, bei der Produktenwicklung und der Entwicklung von Dienstleistungen.

Genau darum ging es bei dem erfolgreichen Format „PIUS-Länderkonferenz“ die bereits zum siebten Mal seit 2002 stattfand und die von der Duisburger Effizienz-Agentur NRW, dem Kompetenzzentrum des Landes NRW zur Ressourceneffizienz, organisiert wurde.

In Bielefeld kamen mehr als 200 Teilnehmer und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus ganz Deutschland zusammen, um Lösungen zu erarbeiten, vorzustellen und zu diskutieren. Viele Praxisbeispiele aus Unternehmen wurden vorgestellt und zeigten, was heute bereits möglich ist, welche Unterstützungsangebote aus Ländern und Bund es dazu gibt uns wie diese effektiv und gewinnbringend für Wirtschaft und Umwelt genutzt werden können.

Das prall gefüllte Programm mit Vorträgen, Diskussionen und als Herzstück 20 Workshop-Sessions mit mehr als  50 Impulsen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Dienstleistung bot den Teilnehmern an beiden Tagen einen umfassenden Überblick und viele Mitmachmöglichkeiten zu den Themenbereichen „Digitale Transformation“, „MitarbeiterInnen im Fokus“, „Beratung – Förderung – Finanzierung“ und „Neue Technologien“ – immer unter dem Blickwinkel der Ressourceneffizienz.

Abgerundet wurde die Konferenz durch eine gut besuchte Abendveranstaltung, in der die Teilnehmer sich in zwangloser Atmosphäre weiter über die am ersten Tag gesammelten Erfahrungen und Eindrücke austauschen konnten.

 

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Kletterweltmeister Stefan Glowacz inspirierte und begeisterte die Zuhörer. Foto: EFA

Inspiriert wurden sie dabei durch den ebenso kurzweiligen wie beeindruckenden Vortrag des Kletterweltmeisters und Unternehmers Stefan Glowacz. Glowacz verdeutlichte nachdrücklich die Parallelen zwischen den teilweise extremen wie auch scheinbar routinierten Herausforderungen als Kletterer und denen als Unternehmer: Gefährliche Situationen zu meistern, im Team scheinbar Unmögliches zu schaffen, aber auch Routinen zu hinterfragen und aus Fehlern zu lernen sind für einen Kletterer im wahrsten Sinne des Wortes überlebensnotwendig – dies gilt im übertragenen Sinne aber auch für Unternehmer, die erfolgreich am Markt bestehen wollen.

 

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Dr. Peter Jahns weist den Weg Richtung Ressourceneffizienz. Foto: EFA

Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW, sagte im Rahmen seiner Eröffnungsrede: „Die große Resonanz zeigt, wie wichtig das Thema Ressourceneffizienz in den vergangenen Jahren geworden ist. Aspekte wie Ressourceneffizienz 4.0, Circular Economy und Ecodesign sind existentiell für Unternehmen, die auch morgen und übermorgen noch erfolgreich sein wollen. Unterstützungsangebote dazu gibt es reichlich. Die PIUS-Länderkonferenz ist eine herausragende Plattform, um sich auf den neuesten Stand zu bringen und voneinander zu lernen.“

 

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Hennig H.Sittel betonte die Wichtigkeit des persönlichen Austausches. Foto: EFA

EFA-Mitarbeiter Henning H. Sittel, der die Konferenz fachlich und organisatorisch betreute, betonte: „ Im Zeitalter der Digitalen Transformation müssen wir alle gemeinsam daran arbeiten, die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Dabei steht der Mensch weiterhin im Mittelpunkt allen Handelns. So bleibt der persönliche Kontakt  bedeutsam, um durch die Vernetzung von Erfahrungen und Kompetenzen von Jung und Alt erfolgreich neue Wege zu beschreiten. Dazu braucht es auch weiterhin ein solches Konferenzformat.“

Die PIUS-Länderkonferenz wurde 2018 erneut von den vier Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen finanziert und inhaltlich gestaltet. Die Bundesländer Bayern und Niedersachsen beteiligen sich darüber hinaus erstmals inhaltlich.

Organisiert wurde die Konferenz von der im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätigen Duisburger Effizienz-Agentur NRW, die das Format auch entwickelt hat.

 

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Viel Gelegenheit zum mitmachen: 50 Impulse in 20 Workshops regten zur aktiven Teilnahme an. Foto: EFA