Mai 2023

Remondis-Tochter TSR weiht neue Aufbereitungsanlage Duisburg ein

Qualitiativ hochwertige Recyclingprodukte - Die Remondis-Tochter TSR hat gestern am Standort auf der Duisburger Schrottinsel eine neue Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Die Anlage stellt aus Schrotten das qualitativ hochwertige Recyclingprodukt TSR40 her, das die Stahlindustrie direkt im Hochofen einsetzen kann. TSR40 spart im Vergleich zu Primärrohstoffen Energie und schont das Klima: Laut TSR spart eine Tonne TSR40 rund eine Tonne CO2 ein.

Nach nur einem Jahr Bauzeit sollen in der Anlage zukünftig jährlich bis zu 450.000 Tonnen unterschiedliche Inputmaterialien – wie etwa Altkarossen, Mischschrotte oder Haushaltsgroßgeräte – zu TSR40 aufbereitet werden. Mittels der neu entwickelten Mess-, Detektions- und Separationstechniken können Störelemente in der Produktion sicher im Rohmaterial identifiziert und entfernt sowie Begleitelemente wie zum Beispiel Kupfer, Nickel und Chrom genau bestimmt werden.

Im Rahmen des öffentlich geförderten Forschungsprojektes REDERS (Reduzierte CO2-Emissionen durch Erhöhung der Recyclingquote bei der Stahlherstellung) wird das Verfahren gemeinsam mit den Projektpartnern VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH, Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH und thyssenkrupp Steel stetig weiterentwickelt. Mit TSR40 stelle TSR der Stahlindustrie einen Rohstoff zur Verfügung, der nicht nur energie-, klima-, und ressourcenschonend ist, sondern mit dem ohne Qualitätsverlust der Recyclinganteil in der Stahlproduktion deutlich erhöht werden kann.

Meilenstein für die gesamte Branche

Die neue Aufbereitungsanlage am Standort Duisburg sei damit nicht nur wichtiger Meilenstein für die gesamte Branche, sondern auch Leuchtturmprojekt für die Transformation der Stahlindustrie und die weiterverarbeitenden Industriezweige – wie etwa die Automobilindustrie – zu mehr nachhaltigen Qualitätsprodukten.

NRW-Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur würdigte das Gesamtprojekt sowie den Anlagenneubau als zukunftsweisende Investition: „Der Weg zur klimaneutralen Industrie, Rohstoffleichtigkeit und nachhaltigem Wirtschaften gelingt uns nur, wenn wir die Potentiale der Kreislaufwirtschaft nutzen. Gerade in energieintensiven Branchen leisten innovative Projekte, die eine zirkuläre Wertschöpfung ermöglichen, erhebliche Beiträge zur Einsparung von Rohstoffen, Energie und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Dies wird einmal mehr an der Aufbereitungsanlage für Stahlschrott hier in Duisburg deutlich, die im Verbund ansässiger Unternehmen entstanden ist. In einer Circular Economy brauchen wir solche Industriepartnerschaften entlang der Wertschöpfungsketten, um ambitionierte und wegweisende Projekte erfolgreich umzusetzen.“

Dr. Arnd Köfler, technischer Vorstand bei thyssenkrupp Steel, erklärte: „Die Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist eine immense Aufgabe. Mit der Vergabe zum Bau unserer ersten wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Aber wir warten nicht ab, bis wir komplett transformiert sind, sondern nutzen bereits heute im bestehenden Anlagenpark alle Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß zu senken. Mit TSR40 eröffnet sich nun dank der hochwertigen Aufbereitung des Stahlschrotts erstmalig die Möglichkeit, ein erstklassiges, zertifiziertes Produkt auch im Hochofen einzusetzen. Damit ergänzen wir unsere Bemühungen, CO2-Emissionen zu senken und davon profitieren auch unsere Kunden.“

Jens Rubi, Head of Circular Economy bei Mercedes-Benz AG, erläuterte die Perspektive der Automobilhersteller: „Die Materialien, die in Mercedes-Benz Fahrzeugen zum Einsatz kommen, müssen hohe Ansprüche erfüllen. Das Unternehmen forscht an neuen, ressourcenschonenden Materialien, um Nachhaltigkeit und Luxus in Einklang zu bringen. Hier sehen wir in der Kreislaufwirtschaft einen großen Stellhebel. Denn um unseren nächsten Meilenstein, die #ambition2039, zu erreichen, gilt: Every action counts.“

„Gerade in Zeiten unterbrochener Lieferketten ist qualitativ hochwertiges Recycling ein wesentlicher Baustein zur Reduzierung der Abhängigkeiten von Primärrohstoffen“, erklärte TSR-Geschäftsführer Bernd Fleschenberg abschließend. „Das Recyclingprodukt TSR40 steht damit für eine nachhaltige Rohstoffsicherung für Deutschland und Europa und kann einen erheblichen Anteil des zukünftigen Rohstoffbedarfs der Industrie abdecken. Neben den positiven Effekten für Umwelt- und Klimaschutz ist das unser Beitrag zu einer nachhaltigen Circularity-Strategie und zur Erreichung der Ziele im Rahmen des europäischen Green Deals.“

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