Juli 2018
Das internationale Konsortium mit Beteiligung von zehn Staaten des Donauraums hat es sich zum Ziel gesetzt, interessierten Akteuren eine „Toolbox“ zur Implementierung von Kreislaufwirtschafts-Konzepten in Unternehmen und Organisationen zur Verfügung zu stellen und sie über wichtige geschäftsrelevante Themen wie die erweiterte Herstellerverantwortung in ihren Ländern zu informieren.
Modular zu mehr Kreislaufwirtschaft
Die insgesamt vier Module auf der neuen Plattform stehen ganz unter dem Motto „Let‘s make the world a more circular place!“ (frei: „Lasst uns die Welt Richtung Kreislaufwirtschaft bewegen!“). Das erste Modul ist der Marktplatz zur Wiederverwendung von Produkten und Sekundärrohstoffen. Dahinter steckt die Idee, Stoffkreisläufe in der Donauregion zu schließen. „Was der Abfall des Einen ist, kann und soll zum Rohstoff des Anderen werden“, erklärt Antonija Božič Cerar, Expertin für Kreislaufwirtschaft und stellvertretende Koordinatorin im MOVECO-Projekt bei der Industrie- und Handelskammer Slowenien. „Auf der Plattform können sich Unternehmen vernetzen und so Industriesymbiosen schaffen. Die Online-Registrierung ist ab jetzt geöffnet!“
Das zweite Modul stellt Möglichkeiten zur Zusammenarbeit vor und richtet sich vor allem an Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft. Hier können sich interessierte Akteure zu Themen austauschen und neue Partner für Projekte in diesem Bereich gewinnen. In der Sektion „Ideen und Diskussion“ (engl. ideas and discussion) können sie ihre Expertise einbringen beziehungsweise nach Lösungen für ihre Fragestellung suchen.
Die Circular-Economy-Toolbox dient als virtueller „Werkzeugkoffer“ zum Thema Kreislaufwirtschaft und wird im dritten Modul für Unternehmen und Organisationen bereitgestellt. Die vollständige Veröffentlichung dieser Toolbox ist für August 2018 geplant. Sie bietet einen ersten Zugang zum Thema Kreislaufwirtschaft und soll Unternehmen bei der Realisierung von Kreislaufwirtschaftsvorhaben unterstützen. Angeboten werden unter anderem Schulungs-, Trainings- und Analysematerialien, Informationen zu Finanzierungsinstrumenten und Förderprogrammen sowie Kooperationsmöglichkeiten.
Schließlich stellen die MOVECO-Partner im vierten Modul umfassende Informationen zu den verschiedenen Modellen für die erweiterte Herstellerverantwortung im Donauraum bereit. Diese fassen den Stand der Gesetzgebung in den jeweiligen Ländern zusammen und verweisen dahingehend auf lokale, fachkundige Ansprechpartner. Ziel ist, dass Hersteller über den Verkauf eines Produkts hinaus für dessen Wiederverwertung Sorge tragen und ihre Produkte somit auch hinsichtlich ihrer Recyclingfähigkeit optimieren müssen. Da diese Vorgehensweise dem Kreislaufwirtschaft-Ansatz entspricht, informiert MOVECO regelmäßig und ausführlich über dieses Thema.
Alle Module der neuen Onlineplattform sind mit einer automatischen Übersetzungsfunktion² ausgestattet und werden vom MOVECO-Konsortium kontinuierlich ausgebaut.
Zu MOVECO
Das MOVECO-Projekt (http://www.interreg-danube.eu/moveco) wird im Rahmen des Interreg-Donauraumprogramms der Europäischen Union gefördert und sensibilisiert Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Behörden, Wirtschaftsförderungseinrichtungen und Bürger für das Konzept der Kreislaufwirtschaft. Seit Dezember 2016 arbeiten zwölf Projektpartner und vier strategische Partner aus zehn Ländern des Donauraums³ gemeinsam daran, die Kenntnisse im Bereich Kreislaufwirtschaft zu fördern und die Rahmenbedingungen für zirkuläre Produkte und Geschäftsmodelle zu verbessern. Die Projektkoordination liegt bei der Industrie- und Handelskammer Slowenien. Am Projektkonsortium sind auch zwei deutsche Partner beteiligt: die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) GmbH aus München und der Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V. aus Augsburg.
Zur Bayerischen Forschungsallianz GmbH (BayFOR)
Die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Bayerische Forschungsallianz (http://www.bayfor.org) hat das MOVECO-Konsortium bei der Antragstellung unterstützt. Im laufenden Projekt ist die BayFOR als wissenschaftlicher Projektpartner beteiligt und für die externe Projektkommunikation verantwortlich. Die BayFOR berät und unterstützt bayerische Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft umfassend beim Einwerben von europäischen Mitteln für Forschung, Entwicklung und Innovation mit dem Ziel, den Wissenschafts- und Innovationsstandort Bayern im Forschungsraum Europa fortzuentwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU, Horizon 2020. Als Partner im Enterprise Europe Network bietet sie zudem gezielte Beratung und Unterstützung für bayerische Unternehmen an, insbesondere KMU, die sich für eine Teilnahme an EU-Forschungs- und Innovationsprojekten interessieren. Die BayFOR ist eine Partnerorganisation in der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur (http://www.forschung-innovation-bayern.de).
¹ Die Plattform richtet sich primär an die Länder des Donauraums (Deutschland, Österreich, Bulgarien, Kroatien, Republik Moldau, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien und Ungarn), die Registrierung steht jedoch auch für andere Länder offen.
² Verfügbar sind neben Englisch die Sprachen Bosnisch, Bulgarisch, Deutsch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ungarisch und Ukrainisch.
³ Das Projektkonsortium besteht aus Vertretern folgender Länder des Donauraums: Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Österreich, Republik Moldau, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Ungarn.