Juni 2020

Statusreport: Kunststoffe und deren Verwertung

Polymere, die Hauptkomponente für die Herstellung von Kunststoffen, werden heute zu mehr als 95 Prozent aus den fossilen Rohstoffen Öl und Gas hergestellt. Biogene Rohstoffe spielen bei der gesamten Herstellungsmenge nur eine untergeordnete Rolle.

Bild: pixabay, pasja1000
Bild: pixabay, pasja1000

Im Jahr 2017 wurden weltweit etwa 350 Millionen Tonnen Polymere produziert, in die Märkte gegeben und eingesetzt. Der Begriff Polymere steht hier für die Gesamtheit aller synthetischen makromolekularen Substanzen – Kunststoffe, Kautschuke, Lacke, Fasern, Kleber etc., die als Werkstoffe, Dämmstoffe, Oberflächenbeschichtungen, Gewebe, Textilien etc. eingesetzt werden.

Kunststoffe stellen den mit Abstand größten Mengenanteil dar. Etwa 70 Prozent der Kunststoffe sind thermoplastisch und können zur weiteren Verarbeitung aufgeschmolzen werden (Recycling), um anschließend mit verschiedenen Verarbeitungsverfahren wie dem Extrudieren, Spritzgießen oder Blasformen zu Produkten weiterverarbeitet zu werden. Etwa 30 Prozent der Kunststoffe sind duroplastischer, elastomerer oder anderer Natur, bei denen die weitere Formgebung in der Regel mit einer Vernetzung einher geht, sodass sie sich nicht wieder aufschmelzen und umformen lassen.

In enger Kooperation mit dem VDI-Strategiekreis Kunststofftechnik haben die Autoren Dr. Peter Orth und Dipl.-Ing. Manfred Rink das Ziel verfolgt, die kaum noch zu überblickende Flut von Aktivitäten und Veröffentlichungen aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft komprimiert zusammenzufassen und mit aktuellen Zahlen zur weltweiten Produktion von Kunststoffen zu ergänzen.

Die zunehmende Verbreitung von Kunststoffabfällen und Mikroplastik in der Umwelt ist eine globale Herausforderung und erfordert umgehendes Handeln der industrialisierten Welt. Neben der Auseinandersetzung mit der Umweltbelastung müssen vor allem auch die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme bewältigt werden, die aus der ungeordneten Verteilung wertvoller Rohstoffe in der Umwelt resultieren. Denn dadurch werden der produzierenden Wirtschaft Millionen Tonnen wertvoller Sekundärrohstoffe entzogen. Ein Prozess, der sich nur durch eine geänderte Philosophie zum Einsatz von Primär- und Sekundärrohstoffen in einer Kreislaufwirtschaft stoppen lässt.


Quelle und weitere Informationen

Website Umweltwirtschaft