Mai, 2021

Nicht immer nur Eintracht zwischen Klimaschutz und Circular Economy

Circular Economy“ – in Materialkreisläufen denken, ist derzeit groß in Mode. Doch wo liegen die Grenzen des Recyclings? Damit setzt sich Philip Schäfer in seinem Buch „Recycling – ein Mittel zu welchem Zweck?“ auseinander, das gerade im Springer-Wissenschaftsverlag erschienen ist. Grundsätzlich befürwortet Schäfer darin die Stärkung der Circular Economy. Er knüpft daran jedoch die Forderung, dass sie einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt und vor allem des Klimas liefern muss. Das aber ist bei Recycling nicht automatisch erfüllt, sondern hängt von vielen Faktoren ab.

"Recycling - ein Mittel zu welchem Zweck?". Copyright: P. Schäfer/Springer Spektrum

Eine große Rolle spielt dabei die Konzentration, in der die zu recycelnden Stoffe in Produkten oder im Abfall auftreten. Bei vielen miniaturisierten Hightech-Produkten wird das immer problematischer. Werden die Konzentrationen zu gering, steigt der Energieaufwand fürs Recycling und damit auch die Umweltbelastung. Deshalb muss sorgfältig geprüft werden, wann und wie Material sinnvoll recycelt werden kann. Schäfer wirft vor allem die provokative Frage auf, ob sich die Circular Economy inzwischen nicht vom Mittel zum Selbstzweck gemausert hat. Es sind Situationen denkbar, bei denen Recycling und Klimaschutz im Gegensatz zueinanderstehen. Müsste aber nicht das Eine dem Anderen dienen?

Philipp Schäfer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Industrial Ecology an der Hochschule Pforzheim, Doktorand von Professor Mario Schmidt und war Stipendiat in dem kooperativen Promotionskolleg „Energiesysteme und Ressourceneffizienz“ der Hochschule zusammen mit dem KIT Karlsruhe. Für seine Promotion ist er ausgezeichnet worden. Das open-access-Buch ist online kostenlos für alle zugänglich.


Quelle und weitere Informationen

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