November 2018

Gewinner des siebten Bundespreises Ecodesign ausgezeichnet

Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) zeichnen heute in Berlin die diesjährigen Gewinner des Bundespreises Ecodesign aus. Prämiert werden unter anderem ein Projekt zur nachhaltigen Seidenherstellung, ein modulares Smartphone, ein E-Antrieb zum Nachrüsten von Fahrrädern sowie eine Initiative für kostenloses Leitungswasser für unterwegs. Mit dem Preis zeichnen das Ministerium und das Bundesamt seit 2012 herausragende Leistungen im ökologischen Design aus.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Die Bandbreite der prämierten Projekte zeigt, in wie vielen Bereichen kreative Lösungen für mehr Nachhaltigkeit beim Konsum möglich sind, die Design und Ökologie vereinen. Ich wünsche allen Preisträgerinnen und Preisträgern, dass die ausgezeichneten Produkte und Dienstleistungen eine weite Verbreitung finden. Wenn wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten, können wir unsere Umwelt und unsere Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren."

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: "Ich freue mich, dass das Interesse am Wettbewerb gerade bei Designerinnen und Designern so groß ist. Ihre Arbeit steht ganz am Anfang von nachhaltigen Produkten und kann einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten."
Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Designbranche nehmen heute ab 18 Uhr an der Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin teil.
Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt loben den Bundespreis ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in vier Kategorien Produkte, Dienstleistungen, Konzepte und Nachwuchsarbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie den Nachwuchs.

Ab Februar 2019 sind alle prämierten und nominierten Beiträge des Bundespreises Ecodesign 2018 in einer Wanderausstellung zu sehen. Erste Station wird das Museum Information Kunst (MIK) Ludwigsburg sein.

Preisträger des Bundespreis Ecodesign 2018. Copyright: BMU/Felix Zahn
Preisträger des Bundespreis Ecodesign 2018. Copyright: BMU/Felix Zahn

Preisträger 2018

Kategorie Produkt

  • Haushaltsprodukt "1 für 4 Papier" – COMPOSTELLA
    Das reine Zellulosepapier wird aus Holz hergestellt und kann konventionelle Haushaltsprodukte wie Alu- und Frischhaltefolie sowie silikonisiertes Backpapier ersetzen.
  • GOTS-zertifizierte und gewaltfreie Bioseide – Cocccon
    Die Seide wird ohne den Einsatz von chemischen Pestiziden hergestellt und die Metamorphose der Seidenraupen wird nicht unterbrochen.
  • Modular aufgebautes Smartphone – SHIFT GmbH
    Eingearbeitete Klick- und Schraubverbindungen erleichtern die Reparatur einzelner Komponenten. Hierzu bietet das Unternehmen Tutorials an und liefert passendes Werkzeug mit.
  • Nachrüstbarer Fahrradmotor – VELOGICAL engineering GmbH
    Angebracht an der Hinterradfelge, verwandelt der Reibradantrieb ein herkömmliches Fahrrad in ein Pedelec.

    Kategorie Service
  • Kostenfreies Leitungswasser für unterwegs – Refill Deutschland 
    Teilnehmende Läden füllen mitgebrachte Wasserflaschen ohne Entgelt auf

    Kategorie Konzept
  • Bremsschuhe mit integrierter Dynamo-Fahrradbeleuchtung – Magnic Microlights
    Die berührungslosen, auf Wirbelstrombasis arbeitenden Felgendynamos funktionieren ohne Zusatzkomponenten.

    Kategorie Nachwuchs
  • Türzarge mit integrierter Modulschnittstelle – M-frame
    Türnahe Objekte wie Lichtschalter oder Thermostate und Displays können darüber gebündelt mit Strom versorgt werden.
  • Urban-Mining-Projekt – Shards
    Ein zirkuläres System, in dem ohne Qualitätsverlust und mit geringem Energieverbrauch aus Ziegeln und Glas Fliesen entstehen.
  • Wiederverwendung von Bauschutt – URBAN TERRAZZO
    Beton, Ziegel und andere Baustoffe werden nach den Prinzipien der traditionellen Terrazzo-Kunst und mithilfe zeitgenössischer Technologie zusammengefügt

Jury 

  • Werner Aisslinger (Produktdesigner)
  • Prof. Anna Berkenbusch (Juryvorsitzende, Kommunikationsdesignerin, Professorin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
  • Andreas Detzel (Umweltexperte am ifeu Heidelberg)
  • Prof. Matthias Held (Produktdesigner, Professor an der HfG Schwäbisch Gmünd)
  • Dr. Thomas Holzmann (Vizepräsident a.D. des Umweltbundesamtes)
  • Prof. em. Günter Horntrich (Produktdesigner, em. Professor für Design und Ökologie an der Köln International School of Design)
  • Rita Schwarzelühr-Sutter (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium)
  • Prof. Friederike von Wedel-Parlow (Modedesignerin, Gründerin des Beneficial Design Institute)

Quelle und weitere Informationen

www.bmu.de