November 2022

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ESTEM Projekt

Das vereinfachte Berechnungsverfahren für Treibhausgasemissionen erleichtert die Antragstellung bzw. -bewilligung von Fördermitteln sowie innerbetriebliche Entscheidungen bei Maßnahmen zur Steigerung der Materialeffizienz.

Für mehr Ressourceneffizienz in der industriellen Produktion wird es zunehmend wichtiger, dass die erreichten Einsparungen von Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) nach standardisierten Methoden ermittelt und vergleichbar gemacht werden.
Im Rahmen des Projektes „Entwicklung einer standardisierten Vorgehensweise zur Ermittlung der eingesparten Treibhausgasemissionen aus Maßnahmen zur Materialeffizienz“ (ESTEM) wurde ein Berechnungsverfahren entwickelt und in ein Excel-basiertes Tool implementiert.

Bei dem Verfahren werden hauptsächlich Daten zur Änderung im Material- und Energieeinsatz abgefragt, die sich aus der geplanten Materialeffizienz-Maßnahme ergeben, und mit standardisierten Emissionsfaktoren kombiniert. Vergleichbar werden Einsparungen durch eine Umrechnung der Einsparungen in CO2-Äquivalente. 

Nachfolgend werden das ESTEM-Berechnungstool, der Leitfaden zum Berechnungstool sowie der Abschlussbericht des Projekts, der die methodischen Grundlagen des Berechnungsverfahrens detailliert beschreibt, zur Verfügung gestellt.

Download ESTEM-Berechnungstool

Das ESTEM-Excel®-Tool richtet sich an Antragsstellerinnen und Antragssteller sowie Beratungsunternehmen für die Förderung von Projekten und die Bilanzierung von Maßnahmen im Rahmen von Beratungsprojekten zu Materialeffizienz in produzierenden Unternehmen. Darüber hinaus kann das Tool innerbetrieblich für die vergleichende Bewertung von Maßnahmen eingesetzt werden.

Es wurde dazu erstellt, die Wirkung von beantragten Maßnahmen auf die Emission von Treibhausgasen (THG) zu ermitteln. Diese Angaben dienen Fördermittelgebenden als zusätzliches Entscheidungskriterium für die Vergabe von Fördermitteln. Es ist auf Einfachheit und Vergleichbarkeit ausgelegt. Es fokussiert explizit auf den effizienteren Einsatz von Materialien, wie er beispielsweise in der VDI-Richtlinie 4800 Blatt 1 beschrieben ist.

DOWNLOAD Tool

Download Leitfaden ESTEM-Berechnungstool

Der Leitfaden zum ESTEM-Berechnungstool dient als Anleitung zur Anwendung des kostenlos bereitgestellten ESTEM-Berechnungstools und veranschaulicht die Anwendung des Tools unter anderem anhand exemplarischer Fallbeispiele.

Download Leitfaden

Download ESTEM-Abschlussbericht

Der Abschlussbericht zum ESTEM-Projekt umfasst die Ergebnisse aus der Umfeldanalyse und den Diskussionen in Workshops mit der Fachöffentlichkeit, die eigentliche Methodenentwicklung und Fallbeispiele zum ESTEM-Tool.

Download Abschlussbericht

Hintergrund des ESTEM-Projekts

Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Einfachen standardisierten Vorgehensweise zur Ermittlung der eingesparten Treibhausgas‐Emissionen aus Maßnahmen zur Materialeffizienz (ESTEM). Die Projektergebnisse wurden von einem Konsortium, bestehend aus dem Steinbeis-Transferzentrum Marketing, Logistik und Unternehmensführung an der Hochschule Pforzheim, dem Fachgebiet Stoffstrommanagement und Ressourcenwirtschaft am Institut IWAR der Technischen Universität Darmstadt, der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. in München und der Systain Consulting GmbH in Hamburg, erarbeitet.

Während der Projektlaufzeit wurde eine Vorgehensweise entwickelt, mit deren Hilfe die Klimawirksamkeit von Maßnahmen aus dem Bereich der betrieblichen Materialeffizienz einfach, transparent, richtungssicher und mit geringem Aufwand für die Zielgruppen abgeschätzt werden kann. Neben dem ESTEM-Berechnungsverfahren wurde ein Excel®-basiertes Tool entwickelt, das für die praktische Anwendung zur Verfügung steht.

Bei dem Verfahren werden hauptsächlich Daten zur Änderung im Energie- und Materialeinsatz abgefragt, die sich aus der umgesetzten Materialeffizienz-Maßnahme ergeben, und mit standardisierten Emissionsfaktoren kombiniert. Anwenderinnen und Anwender müssen dazu zehn Leitfragen beantworten und für ihre geplante Materialeffizienz-Maßnahme entsprechende Mengenangaben vornehmen.

Es ersetzt keine fortgeschrittenen Bewertungsverfahren wie beispielsweise ein Life Cycle Assessment bzw. eine Ökobilanz nach ISO EN DIN 14040/44, einen Carbon footprint nach ISO EN DIN 14064, ISO EN DIN 14067 bzw. das GHG Protocol (2011) oder einen europäischen Product Environmental Footprint (PEF).


Quelle und weitere Informationen

ESTEM