Oktober, 2020

Bundeskabinett beruft WBGU-Mitglieder

Drei bisherige und sechs neue Mitglieder im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen

Auf Vorschlag von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat das Bundeskabinett heute der Neuberufung der Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) für die achte Amtsperiode zugestimmt. Die Berufung gilt vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2024. Die drei bisherigen Beiratsmitglieder Sabine Schlacke, Karen Pittel und Markus Fischer wurden bestätigt und sechs neue Mitglieder berufen:  Alexander Bassen, Jörg Drewes, Sabine Gabrysch, Anna-Katharina Hornidge, Hans-Otto Pörtner und Anke Weidenkaff.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Wenn wir wollen, dass unsere Welt, so wie wir sie kennen, auch für nachfolgende Generationen erhalten bleibt, müssen wir jetzt handeln. Wissenschaft und Forschung kommt hierbei eine entscheidende Bedeutung zu. So können auf Basis von wissenschaftlichen Daten, wie sie beispielsweise die historische MOSAIC-Expedition gesammelt hat, faktenbasiert politische Entscheidungen getroffen werden. Grundlage dafür ist der erfolgreiche Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Dazu liefert der WBGU mit seinen Analysen und der Identifikation offener Forschungsfragen einen wichtigen Beitrag.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Es ist wichtig, dass wir aus der aktuellen Krise auch international Lehren für eine krisenfeste und nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft ziehen und dabei auf kompetente interdisziplinäre Blickwinkel mit innovativen Beiträgen aufbauen. Die Gutachten und Analysen des WBGU zum globalen Wandel liefern hierfür immer wieder wertvolle Grundlagen und Hinweise. Denn eins wird auch angesichts dieser Krise wieder sehr deutlich: Der Schutz von Klima, Umwelt und Biodiversität leistet – ökologisch, solidarisch und klug ausgestaltet – einen ganz wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung aus der Krise und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt weltweit.“

Als Beiratsmitglieder bestätigt werden die bisherigen Vorsitzenden Sabine Schlacke, Professorin für Öffentliches Recht und geschäftsführende Direktorin am Institut für Umwelt- und Planungsrecht der Universität Münster, und Karen Pittel, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität München und Direktorin des Zentrums für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen des Ifo-Instituts, sowie Markus Fischer, Professor für Pflanzenökologie und Vizedirektor am Institut für Pflanzenwissenschaften sowie Direktor des Botanischen Gartens der Universität Bern.

Neu in den Beirat berufen werden Alexander Bassen, Professor für Kapitalmärkte und Unternehmensführung an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg, Jörg Drewes, Professor für Siedlungswasserwirtschaft an der TU München, Sabine Gabrysch, Professorin für Klimawandel und Gesundheit an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Anna-Katharina Hornidge, Professorin für Globale Nachhaltige Entwicklung an der Universität Bonn und Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), Hans-Otto Pörtner, Leiter der Abteilung für integrative Ökophysiologie am Alfred-Wegener-Institut und Kooperationsprofessor im Fachbereich Biologie/Chemie an der Universität Bremen, sowie Anke Weidenkaff, Leiterin der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS und Professorin für Werkstoffe und Ressourcen an der TU Darmstadt.

Die beiden Ministerinnen danken den Mitgliedern des bisherigen Beirats für ihre engagierte Arbeit und die wertvollen Analysen, insbesondere die grundlegenden Arbeiten zum Thema Chancen und Risiken der Digitalisierung für die nachhaltige Entwicklung. In knapp drei Wochen wird der Beirat in bisheriger Formation noch ein weiteres Gutachten zum Schwerpunkt Globale Landnutzung an die Bundesregierung übergeben.

Der WBGU wurde 1992 im Vorfeld der UN-Konferenz in Rio als unabhängiges wissenschaftliches Beratergremium der Bundesregierung mit dem Auftrag eingerichtet, Politikberatung zum Globalen Wandel zu leisten, d.h. globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme und deren Folgen zu analysieren und zur Lösung Handlungs- und Forschungsempfehlungen an die Bundesregierung zu erarbeiten. Die bis zu neun Mitglieder des WBGU werden für vier Jahre berufen und sind Persönlichkeiten, die über besondere Kenntnisse und Erfahrungen im Hinblick auf die oben genannten Aufgaben des Beirats verfügen. Es handelt sich um Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft mit ganz unterschiedlichen Qualifikationsprofilen wie Ökonomie, Natur- und Sozialwissenschaften sowie Umweltrechtswissenschaft.


Quelle und weitere Informationen

Website BMBF